Konzertabend der Studierenden der Hochschule der Bundesbank in Hachenburg ©Christof Wolf

Zeitreise durch die Musikgeschichte

Mehr als 120 Kommilitonen, Lehrende und auch Beschäftigte samt deren Familienmitglieder folgten der Einladung von drei Studierenden, die mit einem breiten Fächer ausgewählter Musikstücke zu einem Konzertabend baten und somit den großen Vortagssaal der Hochschule in einen Konzertsaal verwandelten. Eingeladen hatten Mona Möstl, Studentin im Vertiefungsstudium 1, Julian Klein, Student im Grundstudium und Jonathan Socha, derzeit im Aufbaustudium. Während Möstl und Socha vor ihrem Studium in Hachenburg bereits eine Ausbildung in klassischer Klaviermusik absolvierten, entdeckte Julian Klein sein Talent, das er in seiner Freizeit auch in verschiedenen Chören unter Beweis stellt, erst relativ spät. Bereits 2016 gab Mona Möstl ein Konzert für Mitstudierende und Beschäftigte der Hochschule. Aufgrund der positiven Resonanz organisierte sie, in Abstimmung mit Studienbereichsleiter Christof Wolf, ein weiteres Konzert, diesmal zu Dritt. Gemeinsam stimmten die Musiker den künstlerischen Ablauf samt Moderation ab, um ihre Zuhörerinnen und Zuhörer auf eine musikalische Zeitreise mitzunehmen.

Das Programm startete mit vierhändigen „Melodischen Übungsstücken“ von Anton Diabelli. Den ersten gesanglichen Höhepunkt bot Julian Klein mit seiner Darbietung von Franz Schuberts „Hymne an die Jungfrau“, besser bekannt als das „Ave Maria“, die er gekonnt in einer für alle Zuhörenden außergewöhnlich hohen Stimmlage vortrug. Der klassische Part des Abends enthielt zudem zwei Werke von Frédéric Chopin sowie das Stück Nr. 5 aus den „10 Preludes“ von Sergei Rachmaninow, das Jonathan Socha virtuos und vor allem ohne Notenvorlage präsentierte.

Den Auftakt zum zweiten Teil des Abends bildete ein Gospel, den Julian Klein und Mona Möstl, begleitet von Jonathan Socha, vortrugen. Im Anschluss daran zeigten die Jungtalente am Klavier, dass sie nicht nur vom Blatt abspielen, sondern Musikstücke auch in eigenen Arrangements zusammenführen können. Socha arrangierte die Stücke „Over the Rainbow“ (Arlen/Harburg, 1939) und „What a wonderful world“ (Weiss/Thiele, 1967) in jazziger Variation, während Klein das Stück, das durch die Interpretation von Louis Armstrong 1968 Berühmtheit erlangte, im Stil des Originals vortrug. Möstl bot selbst zusammengestelltes Medley von Neil C. Youngs „Heart of Gold“ (1971) und Tony Careys „Bettime Story“ (1987). Letzteres trug sie singend vor, während sie sich selbst am Flügel begleitete. Weitere Musikstücke von Scott Joplins „The Entertainer“ (1902) bis hin zu Peter Maffays „Nessaja“ (1983) spannten einen unterhaltsamen Bogen, der in John Miles „Music“ (1976) seinen musikalischen Abschluss fand. „Music was my first love – Banknoten are our last“, scherzten die Musiker in ihrer Abmoderation, worauf sie humorvoll auf ihr musikalisches Vorleben und ihr aktuelles Berufsleben anspielten. Als Zugabe sorgte Julian Klein, begleitet von Möstl und Socha, mit seiner Interpretation des Grönemeyer Songs „Der Weg“ für Gänsehaut und standing ovations.

Das Konzert ist Teil der Reihe „Looking for Talents“. Diese Veranstaltungsserie, die auf Initiative der Hauptamtlich Lehrenden Prof. Beate Jüttner-Nauroth und Studienbereichsleiter Christof Wolf ins Leben gerufen wurde, soll den zahlreichen musischen Talenten in der Studierendenschaft die Möglichkeit eröffnen, anderen ihr Können zu präsentieren - zum Beispiel im großen Rahmen auf der Bühne im Vortragssaal oder auch in kleiner Runde mit interessierten Zuhörenden. Bereits 2015 und 2016 organisierten Studierende Abende, an denen klassische Musikstücke am Flügel oder mit Gitarre aufgeführt, Gedichte rezitiert und Gesangseinlagen dargeboten wurden.