
Wissensaustausch und Weiterentwicklung der Hochschulen des öffentlichen Dienstes
Vom 7. bis 9. Mai 2025 tauschten sich Vertreterinnen und Vertreter der Hochschulen des öffentlichen Dienstes aus der gesamten Bundesrepublik bei der Rektorenkonferenz an der Fachhochschule Nordhausen aus, die im Fachbereich Wirtschafts- und Sozialwissenschaften mit dem Studienbereich Public Management für den öffentlichen Dienst ausbildet. Bei der dreitägigen Konferenz diskutierten die Teilnehmerinnen und Teilnehmer über die verschiedenen Herausforderungen, mit denen der öffentliche Dienst und speziell die Hochschulen bei der Ausbildung der Nachwuchskräfte konfrontiert sind. So wurden unter anderem die Einstellungen, Motive und Werthaltungen derzeitiger Studierender, der Fachkräftemangel im öffentlichen Dienst und Fragen des Wissenstransfers diskutiert. Die Hochschule der Deutschen Bundesbank hat sich insbesondere zu den Themengebieten Digitalisierung sowie Akkreditierung eingebracht. Am zweiten Tag der Konferenz referierte Andreas Kremer, Stellvertreter des Rektors, über die Initiative der Hochschule zur Überarbeitung der Vorlesungspläne aufgrund der steigenden Anforderungen an die Digitalisierungskompetenzen der Absolventinnen und Absolventen. Er ging zudem auf die Erwartungshaltungen der Studierenden zur Struktur und Art der Lehre an der Hochschule der Bundesbank sowie die damit verbundenen Prüfungen ein. Schließlich betonte er, dass die Hochschulen auch bei der eigenen Verwaltungsdigitalisierung eine Vorreiterrolle einnehmen müssen, und veranschaulichte dies anhand einiger Projekte an der Bundesbank-Hochschule. Im Anschluss an Kremer stellte Professor Götz Fellrath von der HSPV Nordrhein-Westfalen die Umsetzungsempfehlungen einer eigens eingesetzten Arbeitsgruppe der Hochschulen des öffentlichen Dienstes zur Aufnahme digitaler Kompetenzen in die Curricula vor. In den Diskussionen vereinbarten die Teilnehmerinnen und Teilnehmer, dass sie in diesem Bereich weiter eng im Austausch bleiben möchten.
Am dritten Tag der Tagung berichtete Rektor Erich Keller im Anschluss an einen Einführungsvortrag zum Themenfeld Akkreditierung von Professor Hans-Joachim Bargstädt, Vorsitzender des Akkreditierungsrats, über seine Erfahrungen als Akkreditierungsgutachter sowie aus früheren Akkreditierungen des Studiengangs „Zentralbankwesen/Central Banking“ an der Hochschule der Bundesbank. Auch hierbei zeigte sich, wie wertvoll der Austausch unter den Hochschulen des öffentlichen Dienstes ist, da sich im Vergleich zu anderen staatlichen und nicht staatlichen Hochschulen immer wieder eine Reihe von Sonderfragen stellen. Die Rektorenkonferenz hat aktuell 38 Mitgliedshochschulen. Diese kommen aus den (Fach-) Hochschulen für öffentliche Verwaltung, den Fachbereichen für Verwaltungswissenschaften, den Fachhochschulen der Polizei und aus einigen anderen ausgewählten Hochschulen, die für den öffentlichen Dienst in ganz Deutschland ausbilden. Die Mitglieder repräsentieren derzeit über 50.000 Studierende und treten jährlich zweimal zusammen. Dort behandeln die Mitglieder aktuelle Fragen der wissenschaftlichen und praktischen Entwicklung rund um den öffentlichen Dienst.
Die Rektorenkonferenz wählt für jeweils zwei Jahre aus ihrer Mitte ein fünfköpfiges Präsidium. Das Präsidium der Rektorenkonferenz bereitet die Sitzungen – im Regelfall im Frühjahr und im Herbst eines Jahres – vor, fördert die Zusammenarbeit zwischen den Mitgliedshochschulen – und setzt die Beschlüsse der Konferenz um. Die nächste Rektorenkonferenz findet vom 15. bis 17. Oktober 2025 an der Hochschule der Deutschen Bundesbank in Hachenburg statt. Dort steht auch die nächste Neuwahl des Präsidiums der Rektorenkonferenz an.