Prof. Dr. Clemens Jobst, Uwe Schollmeyer, Prof. Geoffrey Wood, Prof. Dr. Werner Sinn ©Muhammad Ali Nasir

Konferenz zu Währungsunionen in Buckingham

Uwe Schollmeyer ©Muhammad Ali Nasir
Uwe Schollmeyer während seines Vortrags

Auf Einladung des Institute for International Monetary Research nahm Uwe Schollmeyer, Dozent an der Hochschule der Bundesbank, an einer zweitägigen Konferenz mit dem Titel “The Economics of Monetary Unions: Past Experiences and the Eurozone” teil. Die Konferenz fand am 21. und 22. Februar 2019 an der University of Buckingham in Großbritannien statt.

Redner aus ganz Europa befassten sich mit aktuellen Herausforderungen des Euro. Zu diesen Themen gehörten unter anderem eine Diskussion früherer Währungsunionen in Europa und des Goldstandards, die Messung der internen makroökonomischen Ungleichgewichte im Euroraum, Zahlungsverkehr und Zahlungsströme im Euroraum sowie die zur Stärkung des Euro erforderlichen Reformen.

Uwe Schollmeyer, Prof. Charles Goodhart und Prof. Dr. Hans-Werner Sinn ©Muhammad Ali Nasir
v.l.n.r.: Uwe Schollmeyer, Prof. Charles Goodhart und Prof. Dr. Hans-Werner Sinn

In einer von Charles Goodhart (London School of Economics) moderierten Session betrachteten Uwe Schollmeyer und Hans-Werner Sinn (ifo Institut, LMU München) in ihren Vorträgen die Architektur der Zahlungsverkehrssysteme im Euroraum und die Folgen für die Zentralbankbilanzen im Eurosystem. Die anwesenden Wissenschaftler aus dem Vereinigten Königreich und anderen Ländern außerhalb des Euroraums zeigten sich sehr interessiert an den Fragen rund um den Ordnungsrahmen der Europäischen Wirtschafts- und Währungsunion und debattierten die ökonomischen Folgewirkungen. Uwe Schollmeyer wies in diesem Zusammenhang darauf hin, dass ein Wettbewerb privater und zentralbankbetriebener Zahlungsverkehrssysteme möglich sei und in der Praxis auch stattfinde. „Jedoch muss aufgrund weltweit gültiger regulatorischer Vorgaben am Tagesende die Abrechnung stets auf Konten der Zentralbanken stattfinden“, sagte Schollmeyer. Dies komme auch der Liquiditätssteuerung der Banken entgegen. Es zeige sich, dass ein Wettbewerb von Zahlungsverkehrssystemen in der Regel nur in einem engen Oligopol (meist in einem Duopol) stattfindet.

In nächster Zeit soll ein Konferenzband mit allen präsentierten Beiträgen erscheinen. Herausgeber ist Juan Castaneda, Direktor des Institute for International Monetary Research und Dozent für Volkswirtschaftslehre an der University of Buckingham. Der Kontakt mit der Hochschule der Bundesbank besteht bereits seit dem Jahr 2016, als Castaneda einen Gastvortrag in Hachenburg hielt.