Fotos der Koblenzer Wochen der Demokratie ©Miriam Vogt

Hochschulrektor bei Koblenzer Wochen der Demokratie

Am 13. Juni 2018 referierten vier Hochschullehrer aus der Region Mittelrhein in Koblenz zur Frage, ob Marktwirtschaften auch ohne demokratische Verfassung auskommen. Neben Markus Rudolf, Rektor der Otto Beisheim School of Management (WHU), Christian Hagist (WHU) und Klaus Weisbrod, Leiter der Hochschule für öffentliche Verwaltung Rheinland-Pfalz, sprach auch Erich Keller, Rektor der Bundesbank-Hochschule, zum Thema Wirtschaft und Wohlstand.

Marktwirtschaft funktioniert auch ohne Demokratie

Photo shows Professor Erich Keller, Rector of the University of Applied Sciences of the Deutsche Bundesbank ©M. Ketz
Keller widmete sich insbesondere dem Aspekt, ob die Demokratie den Wohlstand in einer Marktwirtschaft fördert, oder ob autoritäre Systeme (wie etwa China) den Wohlstand eines Landes sogar schneller voranbringen können. Kellers Antwort auf diese Frage fiel – hergeleitet aus theoretischen und empirischen Betrachtungen – eindeutig aus: Funktionierende Demokratien begünstigen den Wohlstand eines Landes stark. Marktwirtschaft bedarf jedoch nicht unbedingt einer Demokratie, denn Märkte können selbst dann leidlich florieren, wenn es kein Mehrparteiensystem und keine freien Wahlen gibt. Bei den Vorträgen war auch eine Reihe von Studierenden aus Hachenburg mit großem Interesse dabei.

Der Vortrag fand im Rahmen der jährlichen "Koblenzer Wochen der Demokratie" statt. Viele Veranstaltungen erinnern in diesem Rahmen daran, dass im Juli 1948, das heißt kurz nach Ende des Zweiten Weltkriegs, entscheidende Vorarbeiten zum deutschen Grundgesetz geleistet wurden. Auf der sogenannten Rittersturzkonferenz, die ihren Namen nach dem Tagungsort – dem Berghotel Rittersturz im Koblenzer Stadtwald – erhielt, hatten sich damals die zwölf Länderchefs aus den drei westlichen Besatzungszonen zu intensiven Beratungen getroffen.