Preisträgerin Victoria Zapart und Klaus Adams, Vorstandsmitglied der Kreissparkasse Rhein-Hunsrück ©Josephine Ziprian

Hachenburg-Absolventin erhält Koblenzer Hochschulpreis

Am 3. November hat die Wirtschafts- und Wissenschaftsallianz Region Koblenz e.V. ein weiteres Mal den Koblenzer Hochschulpreis verliehen. Die diesjährige Preisverleihung wurde von der rheinland-pfälzischen Hochschule der Polizei in der Handwerkskammer Koblenz ausgerichtet. Acht Absolventinnen und Absolventen der Mitgliederhochschulen wurden für ihre hervorragenden wissenschaftlichen Leistungen geehrt. Die ausgezeichneten Arbeiten stellten sie in einer Kombination aus kurzen Interviews und Filmclips vor.

Als diesjährige Preisträgerin der Hochschule der Deutschen Bundesbank erhielt Victoria Zapart eine mit 2.500 Euro dotierte Auszeichnung für Ihre Bachelorthesis zum Thema „Genderdiversität in Aufsichts- und Leitungsorganen deutscher Unternehmen“. Klaus Adams, Vorstandsmitglied der Kreissparkasse Rhein-Hunsrück, überreichte ihr die Urkunde.

Gruppenbild von der Preisverleihung der WWA Koblenz ©Josephine Ziprian
Gruppenbild von der Preisverleihung der WWA Koblenz
Die von Professor Urs Lendermann betreute Bachelorthesis verfolgt das Ziel, die Ausprägung der ungleichen Genderdiversität in Aufsichts- und Leitungsorganen deutscher Unternehmen in Hinblick auf mögliche Ursachen zu untersuchen. Darauf aufbauend leitet sie realisierbare Maßnahmen zum Ausgleich der Teilhabe her. Im Mittelpunkt steht die Teilhabe von Frauen als Thema der Corporate Governance. Zapart verfolgt dabei hauptsächlich einen empirischen Ansatz, welcher mit Analysen der Geschlechterzusammensetzung der obersten Führungsebenen von DAX-40-Unternehmen sowie durch Interviews mit Frauen in Führungspositionen ergänzt wird.

Die Untersuchung kommt zu dem Ergebnis, dass Frauen in Deutschland deutlich weniger an hohen Führungspositionen teilhaben, insbesondere als Vorsitzende. Sie bestätigt damit die Thesen von der Ersten und Zweiten Gläsernen Decke sowie der Gläsernen Box. Die meisten Ursachen für diese Defizite treten im Verlauf des Berufslebens von Mitarbeiterinnen ein. Frauen arbeiten vermehrt in Teilzeit, da weiterhin bei Paaren der Fokus zumeist auf die Karriere des Mannes fällt. Zwar gelten Frauennetzwerke im Vergleich zu ihrem männlichen Pendant bislang als ineffektiver. Jedoch etablieren sich zunehmend aussichtsreiche Mentoringprogramme. Zapart zeigt in der Arbeit auf, dass die neuen Führungspositionengesetze bereits einen positiven Einfluss auf die Genderdiversität haben. Sie könnten zumindest in den quotierten Positionen zu einer Reduzierung des Gender-Pay-Gap führen. Die Reformen können prospektiv auch einen Anstoß zur Stärkung weiterer Formen von Diversität geben.

Die Wirtschafts- und Wissenschaftsallianz Region Koblenz e.V. ist ein Zusammenschluss von Hochschulen, Unternehmen, Kommunen und Bildungseinrichtungen im Norden von Rheinland-Pfalz. Ihre Mitglieder verfolgen das Ziel, den Dialog zwischen den verschiedenen gesellschaftlichen Bereichen zu intensivieren, neue Kooperationen zu stiften und die Sichtbarkeit der Region bundesweit zu erhöhen. Zu den Angeboten der Allianz gehören neben der jährlichen Verleihung des Hochschulpreises auch öffentliche Vortragsreihen an den Hochschulen und in der Region.