12. Hachenburger Dialog zum Thema “CCP Clearing: Safe and Robust or Procyclical?” mitJens Janka und Dmitrij Senko ©André Alfes

12. Hachenburger Dialog zum Thema “CCP Clearing: Safe and Robust or Procyclical?”

Während Phasen hoher Marktvolatilität – wie zu Beginn der COVID-Pandemie im März 2020 – war eine beträchtliche Zunahme der angeforderten Finanzsicherheiten zu beobachten. Dies war sowohl in nicht zentral geclearten Märkten der Fall, als auch in Märkten, in denen das Clearing von einer zentralen Gegenpartei, Central Counterparty (CCP), übernommen wird. Im Rahmen der Veranstaltungsreihe „Hachenburger Dialog“ diskutierten zwei Vorstandsmitglieder der Eurex Clearing AG, Jens Janka (Chief Operating Officer) und Dr. Dmitrij Senko (Chief Risk Officer), ob diese in Krisenzeiten angeforderten Sicherheiten eine prozyklische, liquiditätsverknappende Wirkung haben, oder ob es lediglich um die Beibehaltung eines adäquaten Besicherungsniveaus geht.

In der am 14. September 2022 durchgeführten Veranstaltung mit dem Titel „“CCP Clearing: Safe and Robust or Procyclical?” erläuterten Janka und Senko zunächst die Bedeutung des zentralen Clearings für die heutigen Finanzmärkte. Als Vorstände eines der größten Clearinghäuser Europas gaben sie dabei aus erster Hand praktische Einblicke in den Aufbau und die Funktionsweise einer Central Counterparty und deren Risikomanagement.

Anschließend kommentierte Senko die Krisen der jüngeren Vergangenheit, etwa die COVID-Krise und die Invasion der Ukraine, und erläuterte dabei die Wirkungsweise der Sicherungsmechanismen einer zentralen Gegenpartei. Für viele Teilnehmende überraschend war schließlich die Aussage, dass in Zeiten volatiler Märkte das Volumen der angeforderten Sicherheiten zwar ansteige, dieser Anstieg in bedeutendem Umfang aber nicht von den Modellen und Risikoparametern des Clearinghauses abhänge („Initial Margin“), sondern einzig und allein auf den Kursbewegungen an den Märkten beruhe („Variation Margin“), und damit außerhalb der Einflusssphäre der zentralen Gegenparteien läge.

Insgesamt nahmen über 50 Studierende sowie Kolleginnen und Kollegen der Bundesbank an der Vorlesung teil, die von André Alfes, Professor an der Hochschule der Bundesbank, moderiert wurde.