Barrierefreiheit erfahren und verstehen - Inklusionstag der Hochschule der Bundesbank
Gemeinsam mit der Schwerbehindertenvertretung der Zentrale der Deutschen Bundesbank und der blista Marburg organisiert die Hochschule der Deutschen Bundesbank zweimal im Jahr einen Inklusionstag. Studierende lernen hierbei die Bedeutung des Begriffs „Barrierefreiheit“ für die Teilhabe am Gemeinschaftsleben kennen. Insbesondere in den beiden praktischen Teilen erleben und verstehen sie die Hemmnisse, die die Teilhabe am Gemeinschaftsleben im Studienalltag beeinträchtigen können.
Gemeinsam mit der Schwerbehindertenvertretung der Zentrale der Deutschen Bundesbank und der blista Marburg organisiert die Hochschule der Deutschen Bundesbank zweimal im Jahr einen Inklusionstag. Studierende lernen hierbei die Bedeutung des Begriffs „Barrierefreiheit“ für die Teilhabe am Gemeinschaftsleben kennen. Insbesondere in den beiden praktischen Teilen erleben und verstehen sie die Hemmnisse, die die Teilhabe am Gemeinschaftsleben im Studienalltag beeinträchtigen können.
Ziel des Tages ist es, dass die Studierenden in ihrem künftigen Berufs- und Privatleben Barrieren erkennen können und sich für deren Beseitigung einsetzen. Im ersten Teil der Veranstaltung nehmen Studierende selbst im Rollstuhl Platz und fühlen, wie es ist, sich mit einem Rollstuhl über den Schlosscampus zu bewegen. Nicole Lay, Vertrauensperson der schwerbehinderten Menschen in der Zentrale der Bundesbank und Initiatorin der regelmäßig stattfindenden Inklusionstage, übernimmt an diesen Veranstaltungen neben der Einführung in das Thema auch den ersten praktischen Teil. Lay ist selbst Rollstuhlfahrerin und kann somit wichtige Hinweise zum Umgang mit Menschen mit eingeschränkter Mobilität geben.
Den zweiten Teil der Veranstaltung zum Thema Sehbehinderungen gestalten Lehrende der Blindenstudienanstalt (blista) in Marburg. Eindrucksvoll schildern die blinden Vortragenden, wie sich ein Leben ohne Augenlicht gestaltet. So demonstrieren sie an ihren Laptops, welche technischen Möglichkeiten Sehbehinderte in ihrem Berufsleben heutzutage unterstützen. Im praktischen Teil setzen sich die Studierenden Spezialbrillen auf, die eine Sehbeeinträchtigung simulieren. Nach vorheriger Einweisung durch einen Blindentrainer führen sie sich danach gegenseitig über den Campus.
Beim diesjährigen Inklusionstag im August waren zum ersten Mal auch Suchterkrankungen ein Thema. Ziel dieses Themenkomplexes war es, den Studierenden zu verdeutlichen, wie rasch eine Abhängigkeitserkrankung zum Verlust der Selbstbestimmtheit führen und oft in einer Ausgrenzung aus der Gesellschaft münden kann. Suchterkrankungen gehen zudem häufig mit weiteren psychischen Problemen einher, zum Beispiel mit Depressionen. Diese sind im Arbeitsleben der dritthäufigste Grund für Fehltage. Prof. Nicole Jung, hauptamtlich Lehrende unter anderem für Personalmanagement und Vertrauensdozentin der Studierenden, sowie Studienbereichsleiter Christof Wolf war es wichtig, diese Einheit möglichst authentisch und interaktiv zu gestalten. Über die bundesbankeigene Sozialberatung stellten sie dazu vorab Kontakt zu den Kliniken Wied, die sich in einem Nachbarort von Hachenburg befinden, her. Zwei Suchtberater sowie fünf Patientinnen und Patienten der Facheinrichtung für psychosomatische Medizin und die Behandlung von Abhängigkeitserkrankungen erklärten sich dazu bereit, am Inklusionstag Gespräche mit den Studierenden zu führen. Die Studierenden erhielten somit aus erster Hand umfassende Informationen sowie persönliche Einblicke zum Thema Suchtgefahren und deren Auswirkungen im Alltag; Fragen an die Patientinnen und Patienten waren hierbei ausdrücklich erwünscht. Am diesjährigen Inklusionstag nahm zudem ein besonderer Gast teil: Michael Wahl, Leiter des Referats 644 Gleichstellung und Selbstbestimmung / Barrierefreiheit im Ministerium für Soziales, Arbeit, Gesundheit und Demografie in Mainz besuchte die Hochschule, um sich ein Bild von diesem besonderen Event zu machen.
Für die Studierenden ist diese Lehreinheit, die zur grundständigen Lehre im Vertiefungsstudium gehört, stets ein außergewöhnliches Erlebnis, das auf reges Interesse stößt.