Von links: Brigitte Müller, Xavier Leroux (Universität von Toulon) und Andreas Kremer, Erich Keller (Hochschule der Deutschen Bundesbank) ©Olivier Radelet

Studieren an der Côte d‘Azur

Die Hochschule der Deutschen Bundesbank und die Universität Toulon haben ihr Partnerschaftsabkommen besiegelt. Zu diesem Anlass besuchten Erich Keller, Rektor der Bundesbank-Hochschule, und sein Stellvertreter Andreas Kremer Mitte März 2024 den Kooperationspartner in Frankreich. Die beiden Partnerhochschulen ergänzen sich perfekt, so Keller. Die in Toulon vermittelten interkulturellen Kommunikationsfähigkeiten und Medienkompetenzen sind eine echte Bereicherung für den Studiengang Zentralbankwesen in Hachenburg. Gleichzeitig profitieren Studierende der Universität Toulon von der Lehre im Bereich Geldpolitik und Finanzstabilität. 

Xavier Leroux, Präsident der Universität Toulon, und Erich Keller, Rektor der Hochschule der Deutschen Bundesbank, unterzeichnen die Kooperationsvereinbarung ©Olivier Radelet
Xavier Leroux, Präsident der Universität Toulon, und Erich Keller, Rektor der Hochschule der Deutschen Bundesbank, unterzeichnen die Kooperationsvereinbarung
Xavier Leroux, Präsident der Universität Toulon, betonte die europäische Dimension der Partnerschaft mit der Bundesbank: Dies markiert ein neues Kapitel in den internationalen Beziehungen der Universität Toulon. Durch die Stärkung unserer Beziehungen im Bereich der Wirtschaftswissenschaften bieten wir Studierenden aus Toulon und der Bundesbank eine beispiellose internationale Erfahrung. Brigitte Müller, die für internationale Beziehungen zuständige Vizepräsidentin der Universität Toulon, fügte hinzu: Es ist eine Gelegenheit für Studierende aus Toulon, die Bundesbank zu besuchen, deren Modell noch heute die Basis der Europäischen Zentralbank und des Euros bildet. 

In den kommenden drei Jahren beabsichtigen beide Institutionen, einen Studierendenaustausch und einen wissenschaftlichen Austausch zu etablieren. Die Bundesbank-Hochschule wird dazu künftig einmal im Jahr zehn Masterstudierende des Studiengangs Money, Banking, Finance and Insurance aus Toulon im März oder April nach Hachenburg einladen. Dort werden sie an einer zweiwöchigen Kursreihe über aktuelle Fragen der Geldpolitik, Bankenaufsicht und Finanzstabilität teilnehmen. Im Gegenzug werden im Oktober oder November jedes Jahres zehn Studierende aus Hachenburg für 14 Tage nach Toulon reisen, wo sie ihre Medienkompetenzen in Seminaren zur Kommunikation ökonomischer Sachverhalte ausbauen. 

Von links: Olivier Radelet, Lehrender der Universität Toulon, Andreas Kremer und Erich Keller im Aufnahmeraum des Telomediastudios der Universität Toulon ©Nicolas Huchet
Von links: Olivier Radelet, Lehrender der Universität Toulon, Andreas Kremer und Erich Keller im Aufnahmeraum des Telomediastudios der Universität Toulon
Mithilfe des professionellen Videoproduktionsstudios „Telomedia“ der Universität Toulon sollen die Studierenden zudem Kurzfilme mit Themen aus dem Bank- und Finanzbereich in unterschiedlichen Formaten und für unterschiedliche Adressatenkreise produzieren. Das Telomedia-Studio ist eine hochmoderne Produktionsplattform zur Erstellung audiovisueller, digitaler Werke. Die Plattform ist auch dafür geeignet, um sogenannte „Massive Open Online Courses“ zu erstellen. Dabei handelt es sich um Onlinekurse für große Teilnehmerzahlen, die auf Zugangs- und Zulassungsbeschränkungen verzichten. Die technischen und kreativen Möglichkeiten, die dieses Studio bietet, sind beeindruckend, so Keller und Kremer. Das Studio besteht aus zwei großen Aufnahmeräumen mit grünem Hintergrund, Mischräumen und Sprecherkabine und bietet die Infrastruktur zur Erschaffung virtueller Realitäten. Deutsche und französische Studierende werden dort gemeinsam Inhalte zur Information der Öffentlichkeit in den Bereichen Geldpolitik, Bankenaufsicht und Zahlungsverkehr konzipieren und anschließend Videos sowie Podcasts für Webseiten oder Social-Media-Auftritte aufnehmen. 


Der Studierendenaustausch werde sich laut Keller und Kremer nicht auf die Vermittlung kommunikativer Kompetenzen beschränken. Zur Partnerschaft würden auch ein ergänzendes kulturelles Programm und ein Austausch von Lehrpersonal zwischen beiden Hochschulen gehören, zum Beispiel in Form von Englisch-Intensivkursen oder Gutachtertätigkeiten im Rahmen von Promotionsverfahren der Universität Toulon.

Aufgrund der Lage von Toulon an der Côte d’Azur können Studierende der Bundesbank Hochschule künftig zwischen Bergen und Mittelmeer studieren und dabei viele deutsch-französische Freundschaften schließen.